Netzwerke




Sommerzeit - Zeit für Urlaub
Sommerzeit - Hitze, Gewitter, zu kalt, verregnet, zu heiß......
Sommerzeit - Natur erleben oder was du auch immer zum Erholen brauchst.

(Kleine ironische Bemerkung: Erholen, Entspannen haben ein Synonym = Chillen. Ich denke bei diesem Begriff immer an so kleine Tierchen.) 


Oh, ich muß zur Überschrift finden,
Ich mache es so:
Das Foto habe ich Ende Juli nahe der Fähre Barby, die über die Elbe tagtäglich Autos, Radwanderer usw. schippert, aufgenommen. 
Wetter war in der letzten Juliwoche nicht das, was man so vom Sommer erwartet. Okay, wir sind nicht erfroren. Mein Hauptschuhwerk waren sogenannte Badeschuhe. Mutti warnte immer vor nassen Füßen in nassen Socken. Brav also ich ohne Socken. Nasse Füße, aber gut warm in den Gummischuhen. Abends aufs klamme Kopfkissen gelegt.Nee den Kopf, nicht die Füße... Jaja, ich komme zum Netzwerk.

Als ich lernte, und zwar in Hennigsdorf, was Frau so beachten muß, wenn sie selbständig wird (kann man auch selbstständig schreiben), jedenfalls kamen da oft zwei Begriffe vor:
  • Alleinstellungsmerkmal
  • Netzwerk
Der erste machte mir aus dem Blick einer ehemaligen Deutschlehrerin echt Kopfzerbrechen. All- ein- stellung-s-merkmal oder Allein- stellung-s-merkmal? Uff.... denk wat du magst. Es ist ja Gottseidank ein Fachbegriff und bedeutet darstellen (na erst mal wissen) zu können, was mich auszeichnet und von anderen abhebt. Was eben allein nur mein Merkmal ist. Wenn das überhaupt geht. 

Reicht.

Netzwerk also. Sich verknüpfen mit anderen. Gut so. Auf dem Gebiet der Firma kapiert es jeder. Aber ich frage dich, wie sieht es mit anderen Netzwerken aus? (Ich hoffe, du hast dich mit meinem Um-die-Ecke-denken schon etwas angefreundet.)


Dieses Foto zeigt dir ein Netzwerk. Das in dir. Ich glaube, ich zeigte es bereits:





Nahezu gebetsmühlenartig nenne ich auch immer wieder ein Zitat aus Goethes Faust, Prolog im Himmel:  Zieh diesen Geist von seinem Urquell ab. (mehr dazu gaaanz unten)
Ja, das hat für mich auch was mit Netzwerk zu tun, nämlich mit all den vielen Zusammenhängen, in denen wir uns befinden. Es ist ein System. Und, wie ich mal lernte, ein System kann nur so stark sein, wie es sein schwächstes Glied zu lässt.

Was ist unser Urquell?
Nicht das Auto, nicht das Tablet, nicht... klar: Es ist die Natur. Das Natürliche. Da kommen wir her. Darin stecken all die tausend und abertausend Zusammenhänge unseres Daseins drin. In einem gigantischen Netzwerk: Erde. Ich bekam zur Jugendweihe damals das Buch "Weltall- Erde- Mensch". Netzwerk würde man heute dazu sagen. 

Unser Netzwerk steckt in seinem Urquell genau da - in der Natur: in der Luft, dem Wasser, dem Leben um uns usw.. Und was machen wir damit?

Nee, sag nicht, wir beherrschen sie. Nochmals Goethe: "Ach da kommt der Meister! Herr die Not ist groß! Die ich rief,die Geister, werd ich nun nicht los." (Zauberlehrling)
Neulich zeigte der Starkregen hier uns sehr gut, wie die Natur uns übel mitspielen kann, wenn wir sie nicht beachten, wenn wir denken, nö, hier passiert das nicht oder nie so oder usw....

Kurzum: In mein Netzwerk gehört die Natur. Es sollte dich daher nicht mehr verwundern, wieso ich in ein Umweltcamp an die Elbe fuhr. Und das nicht zum ersten Male.

Keine Bange, ich halte dir jetzt keinen Vortrag über all das, was der Elbe zum Beispiel angetan wurde, wird und werden soll.

Aber vielleicht kannst du dir schon sagen: Was wir unserem Urquell antun, tun wir uns selbst an. Wir sollten nicht versuchen, die Natur zu beherrschen, sondern mit ihr in Einklang geraten. 

Jajaja... aber. Kinders, auch ich fahre ein Auto und nicht wenige Kilometer im Jahr. Ja.
Trotzdem. Mich wundert es oft, wenn etwas gebaut, verändert usw. werden soll, wie wenig manche bereit sind, das Netzwerk zu betrachten.


Wenn du hier nur ein Kästchen umänderst, weil du da eben mal was Rundes besser findest, dann veränderst du das gesamte Netzwerk und könntest es zerstören.

So denke ICH über Netzwerke. Wie du denkst, keine Ahnung. 

Das ist ein Grund, weshalb ich sag, ich will nie ein Nordic- Walking- Guru sein. Ich meine, nur Nordic Walking und sonst nix. Vielleicht ist Guru ein doofes Wort dafür.


Lange Bank - Regentropfen. Hinten im Küchenzelt etliche der Teilnehmer des 25. Elbe-Saale-Camps. Magst du mehr darüber erfahren, google und los. Es lohnt schon, meine ich.

Wir sollten es nicht auf die lange Bank schieben... sie ist bereits lang und nicht immer ist langes Wirken ein Kennzeichen für erfolgreiches. 

Fragen wir uns, wer ist der Maßstab?... Reicht. Phillosoffisch genug.

Was ich will?
Dich etwas mit der Nase auf unsere Natur stoßen. Nicht mehr - nicht weniger. 
Das Foto machte ich in Pömmelte. Herrlicher Ortsname. 
Eine Kultstätte - der Sonne zugewandt. Ringheiligtum Pömmelte. Das wirkt heute noch, irgendwie....nahe der Elbe. Will ich schlichtwegs erwähnt haben. Und auf einen Spiegel-Artikel sei hingewiesen: " Im Dienst einer größeren Idee werden Menschen ermordet. Genau das ist offenbar hier zwischen dem 23. und dem 21. Jahrhundert vor Christus passiert, Frauen wurden gemeuchelt, Kinder, Jugendliche."

Ehe ich noch weiter schreibe, kannst du nun dich nochmal mit dem Goethe befassen:



DER HERR:
Kennst du den Faust?
Mephistopheles:
      Den Doktor?
DER HERR:
         Meinen Knecht!
Mephistopheles:
Fürwahr! er dient Euch auf besondre Weise.
Nicht irdisch ist des Toren Trank noch Speise.
Ihn treibt die Gärung in die Ferne,
Er ist sich seiner Tollheit halb bewußt;
Vom Himmel fordert er die schönsten Sterne
Und von der Erde jede höchste Lust,
Und alle Näh und alle Ferne
Befriedigt nicht die tiefbewegte Brust.
DER HERR:
Wenn er mir auch nur verworren dient,
So werd ich ihn bald in die Klarheit führen.
Weiß doch der Gärtner, wenn das Bäumchen grünt,
Das Blüt und Frucht die künft'gen Jahre zieren.
Mephistopheles:
Was wettet Ihr? den sollt Ihr noch verlieren!
Wenn Ihr mir die Erlaubnis gebt,
Ihn meine Straße sacht zu führen.
DER HERR:
Solang er auf der Erde lebt,
So lange sei dir's nicht verboten,
Es irrt der Mensch so lang er strebt.
Mephistopheles:
Da dank ich Euch; denn mit den Toten
Hab ich mich niemals gern befangen.
Am meisten lieb ich mir die vollen, frischen Wangen.
Für einem Leichnam bin ich nicht zu Haus;
Mir geht es wie der Katze mit der Maus.
DER HERR:
Nun gut, es sei dir überlassen!
Zieh diesen Geist von seinem Urquell ab,
Und führ ihn, kannst du ihn erfassen,
Auf deinem Wege mit herab,

Und steh beschämt, wenn du bekennen mußt:
Ein guter Mensch, in seinem dunklen Drange,
Ist sich des rechten Weges wohl bewußt.
Mephistopheles:
Schon gut! nur dauert es nicht lange.
Mir ist für meine Wette gar nicht bange.
Wenn ich zu meinem Zweck gelange,
Erlaubt Ihr mir Triumph aus voller Brust.
Staub soll er fressen, und mit Lust,
Wie meine Muhme, die berühmte Schlange.
DER HERR:
Du darfst auch da nur frei erscheinen;
Ich habe deinesgleichen nie gehaßt.
Von allen Geistern, die verneinen,
ist mir der Schalk am wenigsten zur Last.
Des Menschen Tätigkeit kann allzu leicht erschlaffen,
er liebt sich bald die unbedingte Ruh;
Drum geb ich gern ihm den Gefallen zu,
Der reizt und wirkt und muß als Teufel schaffen.
Doch ihr, die echten Göttersöhne,
Erfreut euch der lebendig reichen Schöne!
Das Werdende, das ewig wirkt und lebt,
Umfass euch mit der Liebe holden Schranken,
Und was in schwankender Erscheinung schwebt,
Befestigt mit dauernden Gedanken!

Mephisto also bekommt Faust, wenn er ihn von seinem Urquell abzieht  - umgangssprachlich so gesagt: Der Deibel kann ihn holen, wenn er ihn also weg bekommt von dem, was ihn ausmacht.
Zum Deibel nochmal!



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